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FAANGs: ab jetzt Value

Aktualisiert: 29. Aug. 2023

Warum Anleger nicht einfach den erwarteten Erfolg eines Unternehmens mit den erwarteten Aktienrenditen desselben Unternehmens gleichsetzen sollten.


Ein häufiges Argument gegen Value-Strategien ist die These, dass wir in einer „neuen Normalität“ leben, in der innovative oder Hightech-Unternehmen gegenüber herkömmlichen Branchen wie dem Energie- oder dem Finanzsektor im Vorteil sind. Als Beleg für diese These galten lange Zeit die Aktien von Facebook (heute Meta), Amazon, Apple, Netflix und Google (heute Alphabet), die unter dem Kürzel FAANG bekannt sind. Diese Technologiegiganten haben die Marktentwicklung (auf Englisch) der letzten Jahre maßgeblich geprägt und – da es sich um Growth-Aktien handelte – ebenso maßgeblich zu der negativen Value-Prämie beigetragen. Doch jetzt raten Sie mal, wer in diesem Sommer ins Value-Lager gewechselt ist ... Richtig! Der Indexanbieter Russell hat Meta (ehemals Facebook, das "F" in FAANG) und Netflix (das "N") im Rahmen seiner jährlichen Indexrekonstitution von Growth auf Value umgestuft. Für die sinkende Dominanz der FAANG-Aktien gab es bereits seit Beginn dieses Jahres Anzeichen, dennoch ist es eine gewisse Ironie, dass 40% der Aktien, die bisher als Argument gegen Value-Strategien angeführt wurden, jetzt selbst zu den Value-Aktien gehören. Hier wird deutlich, dass viele die Idee des Value Investierens nicht richtig verstehen. Bei der Value-Prämie handelt es sich um einen Abzinsungseffekt: Wenn die erwarteten künftigen Cashflows nicht für alle Aktien gleich abgezinst werden, dann haben die Aktien mit niedrigen Preisen gegenüber ihren Cashflows höhere erwartete Renditen. Wer Wachstumsunternehmen wie Facebook & Co. für bessere Investments hält, plädiert unbeabsichtigt dafür, die erwarteten Cashflows schwächer abzuzinsen – schließlich sollte mehr Gewissheit über den künftigen Erfolg eines Unternehmens unter sonst gleichen Bedingungen zu niedrigeren erwarteten Renditen führen. Wie Abbildung 1 zeigt, ist dies in der Regel bei Aktien der größten Unternehmen am Markt der Fall. Mit anderen Worten: Anleger sollten nicht einfach den erwarteten Erfolg eines Unternehmens mit den erwarteten Aktienrenditen desselben Unternehmens gleichsetzen.


Abbildung 1 Alles hat ein Ende

Durchschnittliche jährliche Mehrrendite von Unternehmen vor und nach dem ersten Jahr unter den Top 10 der größten US-Unternehmen (Mehrrendite gegenüber dem Fama/French Total US Market Research Index, 1927 bis 2021).



Angaben in USD. Daten von CRSP und Compustat für den Zeitraum von 1927 bis 2021. Durchschnittliche jährliche Mehrrendite von Unternehmen vor und nach dem ersten Jahr, in dem sie zu einem der 10 größten US-Unternehmen wurden. Um Neueinsteiger in die Top 10 zu identifizieren, werden die Unternehmen jeweils im Januar entsprechend ihrer Marktkapitalisierung zu Monatsbeginn kategorisiert. Der Markt ist definiert als der Fama/French Total US Market Research Index. Die Fama/French Indizes stellen akademische Konzepte dar, die für die Portfoliokonstruktion verwendet werden können und nicht für Direktanlagen oder als Benchmark zur Verfügung stehen. Indexrenditen sind nicht repräsentativ für tatsächliche Portfolios und zeigen nicht die Kosten und Gebühren an, die mit einer tatsächlichen Anlage verbunden sind. Der Index dient lediglich zu Vergleichszwecken.


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Alle Informationen, Zahlen und Aussagen in diesem Artikel dienen lediglich illustrativen und didaktischen Zwecken. Der Artikel richtet sich an die allgemeine Öffentlichkeit, nicht jedoch an einen einzelnen oder an einzelne Anleger, auch nicht an die existierenden oder künftigen Mandanten der Amatara Independent Advisors GmbH im Besonderen. Unter keinen Umständen sollten diese Artikel oder die darin enthaltenen Informationen als Finanzberatung, Investitionsempfehlung oder Angebot im Sinne des deutschen Wertpapierhandelsgesetzes verstanden werden. Ob die Informationen in diesem Artikel korrekt sind, können wir nicht mit Gewissheit sagen, wenngleich wir uns bemüht haben, Fehler zu vermeiden. Historische Wertsteigerungen und Renditen bieten keinerlei Gewähr für zukünftig ähnliche Werte. Ein direktes Investment in die hier gezeigten Wertpapierindizes ist nicht möglich. Insbesondere enthält ein solcher Index keine Kosten und Steuern. Investieren in Bankguthaben, Wertpapiere, Investmentfonds, Immobilien und Rohstoffe bringt hohe Verlustrisiken mit sich, bis hin zum Risiko des Totalverlusts. Es ist möglich, dass die Investmenttechniken, die in diesem Dokument genannt werden, zu beträchtlichen Verlusten führen. Wir übernehmen keine Haftung für etwaige Schäden, die aus der Verwendung der in diesem Artikel enthaltenen Informationen resultieren.

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